Denkanstoß

"Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See, und es trat völlige Stille ein." (Mt. 8, 26)

Liebe Brüder und Schwestern!

In dieser Perikope geht es um die Stillung des Sturms. Wir alle kennen diese Geschichte. Jesus fährt mit dem Boot über den See Genezareth und schläft unterwegs ein. Das Wetter schlägt um, Wind und Wellen werden immer stärker und drohen das kleine Fischerboot zum Kentern zu bringen. Die Jünger wissen sich in ihrer Angst keine andere Lösung, als Jesus voller Panik zu wecken. Doch bevor Jesus sich des Problems annimmt, verpasst er den Jüngern erstmal einen Anpfiff, den wir oben wiedergeben. Erst dann bringt er die tobenden Elemente zur Ruhe.

Diese Geschichte dürfte sich tatsächlich so ereignet haben. Der See Genezareth ist auch heute noch dafür bekannt, dass es zu jeder Jahreszeit zu plötzlich auftretenden Fallwinden und handfesten Stürmen kommen kann. Für Fischerboote kann das deshalb so gefährlich werden, weil bedingt durch die engen Küsten die Wellen nicht am Ufer ausrollen können. Dadurch peitschen sie sich immer mehr auf und können sehr hoch werden.

Doch auch aus unserem Leben kennen wir starke Stürme, aufgepeitschte See und hohe Wellen. Mir ist das erst diese Tage wieder bewusst geworden, da ich in meinem näheren Umfeld einige Todesfälle, teilweise sogar Selbstmorde mitbekommen habe. Auch ansonsten ist es gerade eine stürmische Zeit mit vielen Umbrüchen und Problemen.

Wir sind immer wieder versucht, uns durch die hohen Wellen und die starken Stürme einschüchtern und ins Bockshorn jagen zu lassen anstatt unser ganzes Vertrauen auf Jesus zu setzen. Und vergessen wir dabei eines nicht: Umbrüche, sogar Krisen, sind auch Chancen für einen Neuanfang! Bei diesem Neuanfang ist es sehr wichtig, nicht auf die Wellen zu achten, sondern auf Jesus. Kein Problem ist für ihn zu groß oder zu klein. Mit ihm können und werden wir alles durchstehen. Dadurch werden wir dann wieder die Ruhe, die "völlige Stille", erleben.

In diesem Sinne wünsche ich allen eine gesegnetes und besinnliches (ruhiges) Weihnachtsfest sowie ein hoffentlich windstilles Jahr 2014. Und hey, wenn doch mal ein Sturm aufzieht, dann verzagt nicht, sondern ruft zu Jesus.

BTW: Wusstet Ihr eigentlich, dass Gott auch eine Telefonnummer hat? Nein? Nun, hier ist sie: 5015 (ohne Vorwahl). Gemeint ist Psalm 50, Vers 15: "Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen." Diese "Telefonnummer" ist die einzige Nummer, die mit Sicherheit niemals ein Besetztzeichen bringt und die rund um die Uhr erreichbar ist.

Lieber Herr Jesus, ich glaube. Hilf meinem Unglauben. Amen!

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!




03/14 © Brother Colin MacTarbh OSB obl.